Mein Praktikum bei YoungMum

Praktikum Göttlicher Heiliand

Mein Praktikum bei YoungMum

Vor ein paar Jahren hatte ich die Möglichkeit als Praktikantin im Sozialbereich hinter die Kulissen von YoungMum zu schauen und konnte dort einen guten Einblick in den Arbeitsalltag des Projektes gewinnen. Anfangs war alles sehr aufregend, da ich das Projekt nur aus dem Fernsehen kannte und ich sehr gespannt war.

Mein Alltag war sehr abwechslungsreich und bestand während des Praktikums bei Beratungen dabei zu sein, dem CTG zu lauschen und dabei den werdenden Müttern zur Seite zu stehen, viele Sachspenden zu sortieren und bei Geburtsvorbereitungskursen aktiv mitzuhelfen.

Auf der einen Seite lernte ich hingebungsvolle Hebammen und Sozialarbeiterinnen kennen, die sehr einfühlsam und nicht wertend den jungen Frauen gegenüberstanden. Sie haben die werdenden Mütter mit viel Herzlichkeit, Zuversicht, Vertrauen und Respekt begleitet. Egal welche Problemen die Mütter hatten, das Team von YoungMum hatte immer ein offenes Ohr und sie standen mit Rat und Tat zur Seite.

Auf der anderen Seite lernte ich junge Frauen kennen, die sich für ihr Kind entschieden haben, komme was wolle. Die Mütter kamen wöchentlich zur Beratungen um Fragen zu stellen und erzählten von ihrem Alltag zwischen Ausbildung und Geburtsvorbereitung. Viele wurden leider von den Vätern ihrer Kinder verlassen aber sie halfen sich gegenseitig und stärkten sich in ihrer Rolle als Mutter.

Es kam natürlich in mir immer wieder die Frage auf:

Wie kommt es dazu, schon als Teenager Mutter werden? Eigentlich wird man ja zu Hause, in der Schule und auch von der Gesellschaft in gewisser Weise aufgeklärt, oder liege ich da so falsch?

Rückblickend gab es dahingehend sehr unterschiedliche Antworten und Beweggründe der jungen Frauen. Einerseits sagten viele, dass es ein „Unfall“ war und sie dachten, dass sie nicht so plötzlich schwanger werden konnten. Viele von ihnen gaben auch an verhütet zu haben, aber nicht besonders sorgsam, d.h. zum Beispiel die Pille ab und zu vergessen zu haben. Dass daraus gleich ein Kind entstehen könnte, war vielen nicht klar. Andererseits redeten auch Mädchen ganz offen darüber, dass es ein Wunschkind war und sie es quasi planten um eine eigene Familie gründen zu können. Bei vielen Schwangeren gab es den intensiven Wunsch nach einer eigenen heilen Familie, in der sie Geborgenheit erfahren konnten, die sie in ihrer Herkunftsfamilie leider nicht spürten.

An den Herausforderungen wachsen

Beindruckend zu sehen war auch, dass die jungen Frauen von den ersten Wochen der Schwangerschaft bis zum ersten Lebensjahr wirklich intensiv begleitet wurden und an den Herausforderungen Tag für Tag wachsen konnten. Sie wurden mit ihren Problemen nicht alleine gelassen oder haben die Räume von TeenMum nie entmutigt verlassen, sondern konnten immer wieder neue Kraft schöpfen. Obwohl diese Frauen wirklich sehr jung waren, haben sie ihre Rolle als Mama mit ganzem Herzen erfüllt und wollten nur das Beste für ihr Baby.

Es war sehr schön zu erleben, wie stark gerade junge Mütter sein können, wenn sie für ihre neue Aufgabe Unterstützung finden und auf ihrem Weg ermutigt werden.

Clara Noumbou
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