Liebe, Annahme, Wertschätzung!

Annahme, Liebe, Wertschätzung

Liebe, Annahme, Wertschätzung!

Der Schlüssel zum Umgang mit toxischen Freundschaften

Eine Mutter von fünf Kindern berichtet, wie sie mit diesen ins Gespräch kommt, und die Kinder dabei unterstützt, von sogenannten „toxischen Beziehungen“ unter Freunden loszukommen…

Wir Eltern werden schnell nervös, wenn wir wahrnehmen, dass unsere Kinder Beziehungen pflegen, die für sie „toxisch“ sind. Durch unsere Lebenserfahrung nehmen wir das schneller wahr, als sie selbst. Aber wie geht man damit um? Jugendliche wollen sich nicht mehr so gerne Rat bei den Eltern holen. Wie oft machen wir Eltern die Erfahrung, dass unsere Teenager abblocken, wenn wir ihnen wohlwollend einen Tipp geben wollen!

Es braucht einen guten Moment

Daher müssen wir geduldig sein und warten können, bis sich eine gute Gelegenheit ergibt. Jugendliche kommen in der Regel von selbst, sobald sie bereit sind, mit uns in Kontakt zu treten. Das kann oft zu ungelegenen Zeiten für uns sein, wie z. B. spätabends, wenn wir gerade ins Bett wollen und unsere Ruhe brauchen. Aber es ist sehr wichtig, dass wir dennoch zur Verfügung stehen und ihnen damit signalisieren, dass sie uns wichtig sind. Das ist der erste Punkt, den ich jeder Mutter und jedem Vater sehr gern ans Herz legen möchte! In diesen Momenten sind unsere Jugendlichen offen für ein gutes Gespräch.

Lasst Jugendliche erzählen

Zudem halte ich es für wichtig, den Teenager erzählen zu lassen, was er mir gerade mitteilen möchte. Als Mutter oder Vater richte ich meine ganze Aufmerksamkeit auf das, was den Jugendlichen bewegt und was momentan für diesen wichtig ist. Dabei öffnet sich das Herz unseres Kindes und wird auch empfänglich für das, was wir vielleicht in diesem Gespräch miteinfließen lassen möchten. Wir spüren, ob es in dem Moment angebracht ist, die eigenen Gedanken und „Sorgen“ mitzuteilen, oder, ob wir es auf eine andere günstige Gelegenheit verschieben sollten. Auf jeden Fall schafft solch eine Begegnung Raum für Beziehung zueinander und das Vertrauen und die Nähe, die für spätere Gespräche gut und wichtig sind.

Wenn uns das gelingt – wenn auch nur ansatzweise, dann haben wir einen wichtigen Grundstein gelegt, damit unsere Kinder unsere Meinung hören wollen und sie vielleicht auch annehmen können.

Freiheit und Peers

Nun zu der Frage, wie man denn eine sogenannte „toxische“, also vergiftete, Beziehung wahrnehmen kann. Wir brauchen Freiheit, damit wir uns entfalten können. Wenn ein Freund oder eine Freundin eines Jugendlichen z. B. sagt, dieser dürfe nicht mit bestimmten Personen Kontakt haben, oder müsse immer telefonisch erreichbar sein, dann wird über kurz oder lang klar, dass hier keine Freiheit mehr gegeben ist. Jugendliche sind aber sehr liebesbedürftig und brauchen eine Peergroup, mit der sie sich verbunden fühlen können. Sie sind in dieser Lebensphase sehr unsicher und suchen nach Vorbildern. Sie haben noch nicht ihren Platz in dieser Welt gefunden und sehnen sich nach Anerkennung. Daher sind sie auch gefährdet, sich solch ungesunden Beziehungen auszuliefern, weil sie befürchten, sie könnten sonst alleine dastehen. Daher tun sie alles für ihre Freundschaften, um diese nicht zu verlieren.

Liebe, Annahme, Wertschätzung

 Es ist unsere Aufgabe als Eltern, dass wir unseren Kindern Stabilität geben, von klein auf. Wir erreichen dies durch diese drei wichtigen Haltungen: Liebe, Annahme, Wertschätzung! Damit stärken wir unsere Jugendlichen und unterstützen sie dabei, dass sie nicht so leicht in ein Abhängigkeitsverhältnis mit Freunden rutschen. Sie bleiben dann eher souverän und in emotionaler Freiheit. Dann haben sie auch die Kraft, sich von solch einer, sogenannten, „toxischen Beziehung“ loszulösen.

Christina Heisz
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