10 Jan Das Beste kommt noch
Das Beste kommt noch
Von Liebe, Sex und allem, was dazugehört
Ute Horn, Daniel Horn & Sarah Heuser
„Von Liebe, Sex und allem, was dazugehört“ fasst der Untertitel den Inhalt des Taschenbuchs prägnant zusammen. Das Thema Nr. 1 wird hier in jugendlicher Sprache und auf Augenhöhe von verschiedenen Seiten betrachtet und den jungen Lesern und Leserinnen vermittelt: Das unbedingte, treue Ja fürs Leben ist möglich! Wie man sich darauf vorbereiten kann, wird in dem Buch dargelegt.
Ute Horn ist eine erfahrene Referentin zu Familien- und Ehethemen und Autorin mehrerer diesbezüglicher Bücher für Jugendliche und Erwachsene. Für die völlig überarbeitete Neuauflage von „Baustelle erste Liebe für Teens“ (2006) hat sie mit ihrem erwachsenen Sohn Daniel und der 17-jährigen Sarah Heuser zusammengearbeitet, um die Fragen und Probleme der heutigen Jugendlichen direkt ansprechen zu können. Manchmal ist nicht ganz klar, wer gerade als lyrisches Ich spricht, aber alle drei begegnen den jugendlichen Lesern und Leserinnen mit viel Respekt und Verständnis.
Schon die ersten beiden Kapitel bergen ein enormes Potential für Heranwachsende, da sie eine praktische Handreichung zur Arbeit an der eigenen Persönlichkeit sind. Ein gesundes Selbstwertgefühl wird dabei ebenso angesprochen wie der Umgang mit Gefühlen, Konflikt-, Kommunikations- und Anpassungsfähigkeit, die Fähigkeit, alleine zu sein und Gemeinschaftsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein und Fähigkeit zum Verzicht. Das zweite Kapitel lässt einen über die eigenen Ziele im Leben nachdenken. Dabei wird deutlich, dass diese Eigenschaften und Zielsetzungen für ein geglücktes Leben und auch für eine glückliche Partnerschaft nötig sind.
Die Stufen der Liebe
Nach einer Klärung der Stufen „freundschaftliche Liebe“, „Verliebt sein“, „selbstlose Liebe“ und „sexuelle Liebe“ machen die Autoren einem bewusst, wie sehr Gesellschaft und Werbung uns prägen. In einem eigenen Kapitel werden Mobbing, unkontrollierter Medienkonsum, Online-Dating, Sexting und Pornografie ernsthaft angesprochen ohne aber die neuen Medien insgesamt zu verteufeln.
Die zweite Hälfte des Buches beschäftigt sich konkret mit Sex. Argumente für Sex unter Jugendlichen werden ernstgenommen und diskutiert: vom Spaßfaktor über das Ausprobieren vor der Ehe bis zum Druck durch Partner oder Peergroup ist alles dabei. Dann werden aber auch Gegenargumente angeführt: die starke Bindung, die dabei entsteht; die Gefahr, den anderen zu benutzen oder selbst verletzt zu werden; die Möglichkeit einer Schwangerschaft oder einer Ansteckung,… Eine ganze Reihe von Argumenten wird genau besprochen. Gerade in diesen Passagen ist deutlich, dass hier eine Jugendliche selbst mitgeschrieben hat. Erst ganz zum Schluss wird der christliche Glaube auf seine Aussagen hin befragt, wobei sich die Autoren alleine auf die Bibel und nicht auf lehramtliche Aussagen stützen. In einer Art Anhang werden auch noch Auszüge aus dem deutschen Jugendschutz- und Sexualstrafgesetz angeführt.
Besonders ansprechend an diesem Buch im Vergleich zu anderen dieser Art ist abgesehen vom umfangreichen Teil zur Reflexion und Charakterformung die „coole“ Gestaltung, die einen schon beim Durchblättern hier und da hängen bleiben lässt: Die einzelnen Unterkapitel gehen kaum über eineinhalb Seiten hinaus, sodass die Lektüre leicht unterbrochen und wiederaufgenommen werden kann. Fiktionale Briefe eines Vaters bzw. einer Mutter bringen Abwechslung im Stil, und zwischendurch gibt es auch immer wieder Abschnitte, die zum aktiven Lesen und Nachdenken auffordern: „Und jetzt du!“ Passende Zitate auf fast jedem Seitenrand, die mit gekritzelten Herzchen versehen sind, tragen zum jugendlichen Style bei, sodass Heranwachsende sich neugierig darauf einlassen.
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