11 Apr Buchrezension – Mädelskram
Mädelskram – Bauchkribbeln, Deo & elternfreie Zone
‚Mädelskram von Dr. Ute Buth ist nicht umsonst in einer weiteren Auflage erhältlich. Das 2015 erstmals erschienene Buch, das sich der Teenagerzeit von Mädchen in behutsamer Weise annimmt, veröffentlichte die deutsche, renommierte Frauenärztin im SCM Verlag.
‚Mädelskram‘ richtet sich hauptsächlich an junge Mädchen, die in diesem launigen Buch auf ethisch und moralisch wertvolle Weise informiert und unterhalten werden sollen. Zudem beantwortet die Autorin eine große Menge an Fragen, die sich das junge Mädel nicht einmal die beste Freundin zu fragen traut. Dies in einer äußerst pointierten und witzigen Sprachweise, die auch für Eltern, besonders Mütter, sehr geeignet ist. Die Gynäkologin überschreitet in diesem Buch viele Grenzen, verletzt aber nicht. Wenn Dr. Buth schreibt, dass „das erste Mal nicht nur ein Hineinlassen der Frau in ihren Körperinnenraum durch den Mann“ sei, so bringt sie nicht nur das wirklich bedeutsame Thema auf den Punkt. Sie beruhigt fast therapeutisch mit „es fordert viel Vertrauen; es ist wie auf Eis gehen und schauen, ob es trägt“.
Mit Hilfe einer guten Struktur, ansprechendem Layout, wissenschaftlich fundierten Materialien, wird hier sehr gut lesbar, die Welt der Veränderung auf körperlich und seelischer Ebene während der prägenden Zeit der Pubertät nahegeracht. Die Autorin beschreibt gekonnt die jeweiligen Problemchen, die oft in dieser Zeit zu echten Problemen werden können. Sie tut dies anhand eines Aufbaus, der sofort Lust darauf macht weiterzulesen. Viele Themen wie Sexting; Freundschaft, nicht mehr; Cybermobbing, usw. finden auch ihren Platz. Das Buch ist gespickt mit praktischen Beispielen, die sofort ins Auge stechen. Meist muss man auch beherzt lachen – schon allein deshalb, weil Buths ausgewählte Fälle schlicht jedem von uns genauso widerfahren sein könnten.
Wenn sie schreibt „meine Schwester wollte immer, dass ich mir die Achseln und Beine rasiere…im Urlaub habe ich dann ihren Rasierer benutzt“, ist man als Leserin sofort mit an Bord. In Mädelskram wird nicht moralisiert und niemand entwürdigt. So ist der Inhalt des Buches zu werten. Diese Haltung entspricht der christlichen Ärztin Dr. Ute Buth, die Eigenhumor in beste Unterhaltung zu verwandeln vermag. Wer denkt, ‚Mädelskram‘ wäre ein reines Sexualkunde-Werk, der irrt. Aber natürlich klärt die Autorin auch umfassend auf. Sie verschweigt nichts. In den lösungsorientierten Kapiteln, stellt sie beispielsweise zum Thema Verhütung alle medizinisch angebotenen Methoden mit neuesten Erkenntnissen vor. Sie weist aber auch auf kritische Berichte hin. Die ‚Pille danach‘ wird so von Dr. Buth nahegebracht, als säße man in einer regulären gynäkologischen Sprechstunde. Deren ethische und gesundheitliche Risiken stellt die Autorin neutral daneben. Sie stellt sie eben nicht gegenüber, sondern überlässt den Leserinnen ihre eigene Meinung. So verfährt Buth in ‚Mädelskram‘ durchgehend und macht diese Lektüre zu einem höchst witzigen und lehrreichen Sachbuch. Wer Töchter oder Söhne im Teenageralter hat, macht sich selbst mit ‚Mädelskram‘ von Ute Buth eine große Freude.
Ein Begleitbuch für die härteste Umbruchsphase des Lebens, das gut in jedem Jugendzimmer Platz hat und dort auch stehen sollte! Recommendation: read it and laugh!
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